Warum die gewöhnliche Sicherung nicht ausreicht
FI-Schutzschalter, oft auch als RCD (residual current device; deutsch: Reststromschutzgerät) bezeichnet, unterbrechen den Stromkreis je nach Art bereits bei einer Stromstärkendifferenz von 30 oder sogar schon bei 10 Milliampere (mA). "Für den Personen-, Sach- und Brandschutz sowie den zusätzlichen Schutz bei direktem Berühren werden FI-Schutzschalter mit einem Bemessungsfehlerstrom von maximal 30 mA eingesetzt".
"FI-Schutzschalter mit einem Bemessungsfehlerstrom von 10 mA finden bevorzugt Verwendung in sensitiven Bereichen." Das sind beispielsweise Feuchträume wie das Badezimmer. "Generell gilt: je niedriger der Ampere-Wert, umso schneller erfolgt die Abschaltung." Als Faustformel könne man den mA-Wert mit 0,8 multiplizieren, und erhalte als Ergebnis die Abschaltzeit in Millisekunden.
Zum Vergleich: Die herkömmliche Haushaltssicherung reagiert erst bei einer Stromstärke von 10, 16, oder mehr Ampere und braucht entsprechend länger, bis sie den Stromkreis unterbricht. Damit schützt sie zwar die Leitung vor einer anhaltenden Überlastung und beugt beispielsweise Kabelbränden und Überspannungsschäden vor. Um Menschen vor lebensgefährlichem Stromschlag zu schützen, reagiert sie aber viel zu träge. Fehlerstromschutzschalter reagieren mit einer Abschaltzeit von unter 40 Millisekunden.
Dass RCD Leben retten können, ist auch dem Gesetzgeber nicht verborgen geblieben. "Seit Februar 2009 muss in jedem neu eingebauten Steckdosen-Stromkreis auch ein FI-Schutzschalter stecken, bereits seit 1984 sind die Schutzschalter für Feuchträume in Neubauten Pflicht", informiert die DSH. Seitdem haben sich tödliche Stromunfälle in Deutschland laut Statistischem Bundesamt mehr als halbiert. Eine gefährliche Gesetzeslücke ließ man allerdings offen. Eine Nachrüstpflicht für ältere Anlagen gibt es derzeit nicht.
Warum die Forderung nach Fehlerstromschutzeinrichtungen?
Die Festlegungen der VDE 0100-410 sind nicht aus der Luft gegriffen eingeführt worden. Vielmehr kam es immer wieder zu Unfällen, auch wenn diese glücklicherweise nicht immer tödlich endeten. Daher hatten viele Eltern von Kleinkindern versucht, ihre Kinder zusätzlich zu schützen, z.B. durch Einbringen von Kindersicherungen in Steckdosen. Solche eingebrachten Einrichtungen konnten unter Umständen andere Gefahren hervorrufen, z.B. führten sie wegen schlechterer Kontakte der Steckerstifte zu Bränden. Oft werden hinter fest installierten Steckdosen mehrere Tischsteckdosen hintereinander eingesteckt. Oder gar mehrere Verlängerungen hintereinander verwendet. Die daraus resultierenden Leitungslängen von 50 m und mehr sind keine Seltenheit.
Es sollte uns bewusst sein, dass die Abschaltbedingungen an den fest errichteten Steckdosen (Verbrauchsmitteln) enden. Alles was über längere Leitungen angeschlossen wird, kann dazu führen, dass längere Abschaltzeiten auftreten können, oder es kommt überhaupt nicht mehr zu einer Abschaltung. Diese Probleme sind auch in der Industrie an der Tagesordnung. Durch diese Missstände ergibt sich die Forderung nach Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCD) in der Norm VDE 0100-410.
FI-Schutzschalter regelmäßig kontrollieren
Wirksamen Schutz bietet aber natürlich nur ein intakter FI-Schutzschalter. Deshalb sollte man ihn auch nach dem Einbau regelmäßig kontrollieren. Als regelmäßige Überprüfung zur Sicherheit reicht ein Druck auf den Prüfknopf des FI-Schalters im Sicherungskasten. Diese Prüfung sollte mindestens einmal im Monat durchgeführt werden. Wer gar nicht weiß, ob der eigene Haushalt bereits durch einen FI-Schutzschalter gesichert ist, kann dies leicht durch einen Blick in den Sicherungskasten feststellen. Der Schalter ist als "FI-Schutzschalter" oder "RCD" beschriftet und darüber hinaus leicht am Prüfknopf zu erkennen.
Gerne prüfen wir Ihre Elektroanlage, bei Bedarf Installieren wir Ihnen einen oder mehrere FI-Schutzschalter und machen somit Ihre Elektroanlage sicher !